Wer erzählt dir hier eigentlich was?

Zuerst habe ich das dringende Bedürfnis, dir die Person hinter dem Ganzen so richtig vorzustellen. Eine grobe Vorstellung gibt es zwar unter Über mich, aber wenn du deinen Weg schon in meine Hallen gefunden hast, dann halte ich es für möglich, dass es dir gut täte zu wissen, dass hier jemand ganz und gar unvollkommenes etwas erzählt.

Ich will dich weg holen von all den perfekten Insta-Mom-Fotos und wunderbaren Kinderrezepten, die auch garantiert dem quengeligsten "picky eater" schmecken.
Ich will dir was wahres erzählen. Ganz ohne Glanz.
Dafür aber mit einer Fülle an Möglichkeiten, die dir und deiner kleinen Familie offen stehen.

Ich will dir solche Tipps geben, die dir mit Sicherheit helfen, wie etwa zum Umgang mit Ämtern oder deinen Rechten als Elternteil in Arbeit/Studium/Ausbildung.
Aber auch solche Tipps, die eher als Vorschläge zu werten sind, wie etwa zum Umgang mit deinem Alltag.

Egal, ob du gerade ein Kind erwartest, schon welche hast oder überlegst eines zu bekommen. Ich möchte, dass du hier richtig bist. Das dauert seine Zeit und ich muss noch einiges Verfassen, aber es kommt.

Nun zum eigentlichen: Wer will dir hier was erzählen?

Das bin ich! Ich will dir erzählen, dass ich drei Kinder habe, davon das erste mit 15 Jahren, das zweite mit 17 und das dritte mit 26 bekommen habe. Ich will, dass du weißt, dass ich nicht happily ever after mit allen drei Mädchen zusammen lebe und wir uns auch nicht immer nur fröhlich auf Blumenwiesen herumrollen.

Nein, die älteste meiner Töchter lebt nämlich seit einigen, für mich vielen Jahren nicht bei mir. Und nein, sie wurde mir nicht eines Tages schreiend von fremden Menschen weggeholt, wie es für viele sehr junge Eltern eine Horrorvorstellung ist. Es war meine ganz mütterliche Entscheidung. Aber dazu sehr gerne in einem anderen Post mehr.
Ich lebe mit meinen beiden jüngeren Töchtern und meinem Partner zusammen in einer kleinen wunderschönen Stadt, meiner Wahlheimat und hier rollen wir manchmal fröhlich herum, manchmal lassen wir auch Türen feste fliegen. Also alles in allem, sind wir vollkommen im Durchschnitt.

Ich arbeite in der kleinen Stadtbücherei unserer Stadt, in einem denkmalgeschützten Gebäude, in einem wunderbaren Team aus 8 Frauen.
Aber ich träume, wie so viele, von der Selbständigkeit. Worüber meine Kolleginnen sicher schmunzeln würden, weil ich mich immer wahnsinnig verzettele und unheimlich vergesslich bin. Bis ich das in den Griff bekommen habe, wage ich den Sprung nicht, keine Sorge liebes Team ;-)

Bevor ich in die Riege der Durchschnittmuttis gerutscht bin, war ich ein Heimkind.
Mit meiner ersten Tochter bin ich vom Heim aus, in die Familie meines damaligen Freundes gezogen, von da aus zurück ins Heim und von diesem Heim dann mit meiner zweiten Tochter in ein Mutter-Kind-Heim.
Nach dem Mutter-Kind-Heim sind wir auf in die Welt, um nichts auf die Reihe zu bekommen und nicht zu wissen, wie mir geschieht. Verkorkste Beziehungen, verkorkste Umzüge, Obdachlosigkeit, unmöblierte Wohnungen, Arbeitslosigkeit und Perspektivlosigkeit.

Das klingt alles höchst dramatisch - war es auch.

Es gab eben niemanden, der mir zu Seite gestanden und mir erklärt hätte, was ich hätte wissen müssen. Und wenn es jemanden gab, wusste ich nicht was ich hätte fragen sollen.

Du wirst nach und nach auch über einige Bereiche meines Lebens mehr erfahren.

Und falls du dir jetzt denkst "Oh Gott, was ist das denn für eine? Der sollte man die Kinder wegnehmen!", dann lass mich dir den Kummer gleich nehmen:

Heute ist meine mittlere Tochter eine normale, sportliche 12jährige, auf dem Gymnasium, mit vollkommen normalen Interessen an Musik, Kleidung und Jungs, sowie Gedichte und Geschichten verfassen.
Genauso normal und unverkorkst ging es auch mit meiner jüngsten Tochter weiter.
Also keine Panik! Ich habe alles und nichts im Griff!

Es gab zwar keine Unterstützung aus familiärer Sicht, Freunde hatte ich auch kaum. Aber es gab sehr wohl ein Jugendamt, dass ordentlich nachgeschaut hat, dass es der Kurzen auch wirklich gut ging. Die haben mir dann auch in den nötigsten Belangen sehr geholfen, muss ich sagen.
Und zu keiner Zeit musste ich befürchten, mir würde jemand das Kind entziehen. Das ist nämlich, entgegen der geläufigen Meinung, ein sehr seltener Schritt. Dazu schreibe ich aber gerne in meinen nächsten Eintrag.

Damit lasse ich dich auch schon weiter auf meinem Blog herumstöbern und hoffe, du findest alle Antworten, die du brauchst, um einen besseren Start zu haben, als ich ihn hatte. Falls nicht, darfst du dich aber auch gerne mit Fragen in den Kommentaren an mich wenden und ich versuche, dir weiterzuhelfen.

Alles Gute!

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